„Die Geschichte gehört vor Allem dem Tätigen und Mächtigen, dem, der einen großen Kampf kämpft, der Vorbilder, Lehrer, Tröster braucht und sie unter seinen Genossen und in der Gegenwart nicht zu finden vermag. So gehörte sie Schillern: denn unsere Zeit ist so schlecht, sagte Goethe, daß dem Dichter im umgebenden menschlichen Leben keine brauchbare Natur mehr begegnet. Mit der Rücksicht auf den Tätigen nennt zum Beispiel Polybios die politische Historie die rechte Vorbereitung zur Regierung eines Staates und die vorzüglichste Lehrmeisterin, als welche durch die Erinnerung an die Unfälle Anderer uns ermahne, die Abwechselungen des Glückes standhaft zu ertragen.“ (Friedrich Nietzsche)
In diesem Sinne wollen wir Panzertiere auch an unseren Feldzug gegen Serbien im Jahre 1915 gedenken. Trotz schwerer Kämpfe mit den Russen, Engländern und Galliern vermochte unser altes deutsches Reich im Herbst 1915 dem Donaureich unsere XI. Armee zur Hilfe zu schicken. Dazu noch wurde unser Feldmarschall August von Mackensen und sein Stabschef Hans von Seeckt zur Führung der Heeresgruppe entsandt. Bei Lodz und Gorlice hatte sich unser Mackensen bereits ausgezeichnet und meisterte auch nun seine Aufgabe meisterhaft. Obwohl Serbien durch seine Gebirge, Wälder und Flüsse sowie seine zänkischen Einwohner ein recht starker Kriegsschauplatz war, eroberte unser Mackensen das Land doch in zwei Monaten. Mit 350 deutschen, ostmärkisch-ungarischen und bulgarischen Treffen zu 275 serbischen und 1400 Geschützen zu 650 der Serben war er nicht bedeutend in der Übermacht und mußte sich zudem beeilen. Denn bei Thessaloniki landete gerade ein Heer der Ententante an. Der Sturm auf Belgrad war der erste Streit und der Verlust von Nisch trieb die Serben nach Albanien, wo sie sich aber auch nicht halten konnten und im Dezember 1915 im neutralen Griechenland Zuflucht suchen mußte. Der Verlust der Serben wird auf 290,000 Mann und 410 Geschütze geschätzt. Hätte die Ententante die Neutralität Griechenlands nicht verletzt und eine neue Armee bei Thessaloniki angelandet, so wäre im Südosten Europas danach Ruhe eingekehrt. Bei unserem Oberst und Geschichtsschreiber Theodor Joachim in „Der Weltkampf um Ehre und Recht“ kämpft sich unser Mackensen weiter durch Serbien: https://www.wintersonnenwende.com/scriptorium/deutsch/archiv/weltkampf/wer0223.html
„Die Gruppe Sorsich wurde in ihrem Vormarsch in südlicher Richtung anfangs stark durch Brückenzerstörungen aufgehalten. Am 25. Oktober erreichte das Gros den Tamnava-Übergang südwestlich Banjani, Kavallerie streifte bis Valjevo. Die übrigen Korps der 3. Armee drangen gleichfalls, zum Teil unter dauernden Kämpfen mit feindlichen Nachhuten, vor. Am 23. stand VIII. Korps zwischen Crkvine und Vk. Krsna. K. u. k. XIX. Korps, das übrigens in diesen Tagen einen wesentlichen Zuwachs an Gefechtskraft durch die von der italienischen Front eintreffende X. Gebirgsbrigade erhielt, war auf das östliche Kolubara-Ufer übergegangen. Es erreichte, längs dieses Flusses vorgehend, am 23. Oktober die Höhen südwestlich Aragovac. Daran schloß sich XXII. Reservekorps zum VIII. Korps hin an. Am gleichen Tage erreichte III. Korps den Jasenica-Abschnitt zwischen Palanka und Vk. Orašje, den es am Abend noch mit Teilen seines rechten Flügels überschritt. Dagegen stieß sein linker Flügel auf so zähen Widerstand, daß am Abend noch um den Morava-Übergang gekämpft wurde. Auch IV. und X. Reservekorps kamen nur unter hartnäckigen Kämpfen mühsam in dem unwegsamen Berggelände vorwärts. Am 24. überschritt III. Korps den Jasenica-Abschnitt und erreichte nach heftigen Kämpfen die Linie Banicina – Str. Adžbegovac. Zäher und zäher hielten die Serben an ihren Stellungen fest, je mehr sie sich Kragujevac näherten. So hatte auch das IV. Reservekorps hart zu kämpfen, wobei es bei Zabari selbst sogar zum Handgemenge kam. Das Korps gelangte an diesem Tage nur bis Dl. Livadica – Höhe südlich Bosnjak und begann gegen den rechten Flügel der Armee abzuhängen. Dagegen ließ jetzt der Widerstand des dem X. Reservekorps gegenüberstehenden ermatteten Gegners nach. Kampflos, aber durch das Gelände und den aufgeweichten Boden wiederum sehr aufgehalten, erreichte es die Linie Lopusnik – Leskovac – Meljnica. Am 25. gewann III. Korps im Sturm den Raca-Abschnitt südlich Banicina, Marcovac wurde von der tapferen XI. bayerischen Division, die sich immer ausgezeichnet hatte, genommen; IV. Reservekorps erreichte nach schweren Kämpfen das Morava-Knie westlich Porodin und die Höhen südlich Oreskovica, daran anschließend X. Reservekorps die Linie bis einschließlich Vk. Laole. Im Pek-Tal war eine Seitendeckung bis Kučevo vorgedrungen und hatte dort große Mengen von Kupfer und Messing aus dem nahegelegenen Kupferbergwerk Majdampek erbeutet – ein willkommener Fund für die Kriegsindustrie der Mittelmächte. Die Korps der III. Armee hatten inzwischen den Abschnitt des Pestan- und Kubresnica-Baches erreicht und griffen am folgenden Tage den gegenüberstehenden Feind an. XIX. Korps gewann den langgezogenen Höhenrücken südlich Lazarevac, XXII. Reservekorps und VIII. Korps nach zum Teil recht heftigen, bis in die Nacht dauernden Kämpfen die Linie Höhe südlich Progoresci – Topola – Natolinci. So waren die letzten großen Abschnitte vor Kragujevac genommen. Mit wachsender Spannung richteten sich aller Blicke nach dem Herzen Serbiens – sollte jetzt dort die Entscheidung fallen? Am 26. Oktober setzten beide Armeen die Vorwärtsbewegung fort. Der Feind wich kämpfend aus. Die Anfänge der Gruppe Sorsich erreichten die Höhen nördlich Valjevo und die Orte Lukavac und Slovac. Am Abend stand XXII. Reservekorps zwischen Kalanjevci und Pryane, daran anschließend VIII. Korps bis zu den Höhen südlich Topola. Dieses Korps war wiederum auf heftigsten Widerstand gestoßen und daher nur wenig vorgekommen. Gegenüber der XI. Armee hielt der Gegner nicht stand. Allem Anschein nach beabsichtigte er, auf den breiten, großzügigen Höhenrücken nördlich Kragujevac, gestützt auf die Werke der Festung, von neuem Front zu machen. Weiter östlich, jenseits der Morava, wurden lange, regellose Kolonnen im Rückzuge in Richtung Ćuprija beobachtet. Auch der Gegner kämpfte natürlich mit den großen Schwierigkeiten der mangelhaften, durch das andauernde Regenwetter und den großen Verkehr in einen geradezu trostlosen Zustand geratenen Verkehrsverbindungen des Landes. Doch war er gegenüber dem Angreifer im Vorteil, weil sein anspruchsloses, mit nur wenig Artillerie ausgestattetes Heer einen viel geringeren Troß mit sich führte und er die Straßen in noch unberührtem Zustande vorfand, während dem Verfolger nur die von den Serben bereits in Grund in Boden gefahrenen Wege zur Verfügung standen. Auch hatte der Verteidiger naturgemäß fast immer Zeit, rechtzeitig seine Kolonnen und Trains zurückzuführen, zumal sich seine Truppen mit mustergültiger Zähigkeit in ihren Stellungen schlugen. Am 26. Oktober erreichte die XI. Armee mit dem III. Korps die Höhe des Humka und Smrdan und die Orte Vučić – Cigani – Lapovo; IV. Reservekorps drang in Svilajnac ein, während X. Reservekorps, stark nach links gestaffelt, Bobovo – Gjurinac besetzte. Bei Orsova hatte die Gruppe Füllöp am 23. Oktober nach hinreichendem Wirkungsschießen ihrer durch die Deutschen verstärkten Artillerie endlich die Donau überschritten und die südlichen Uferhöhen gewonnen. Dort waren die Hauptkräfte des Gegners schon vor einiger Zeit nach Süden abgezogen und nur Truppen dritten Aufgebots zurückgeblieben. Am 25. wurden Podorška und Kaldovo erreicht und am 26. bei Brza Palanka die Verbindung mit bulgarischer Kavallerie aufgenommen, die endlich Auskunft über die Lage der bulgarischen Ersten Armee geben konnte, von der bisher nur sehr dürftige Nachrichten zur Heeresgruppe gelangt waren. Eine Untersuchung des Donau-Laufs im Eisernen Tor stellte fest, daß sich dort mehrfache Sperren von Minen, Ketten und Drahtseilen befanden, die beseitigt werden mußten, ehe die bereitgehaltenen Munitionstransporte für die Bulgaren und die Türkei durchfahren konnten. Dem stellte sich übrigens auch noch ein anderes Hindernis entgegen: von Turnu Severin bis Prahovo lagen russische Torpedoboote in rumänischen Gewässern, welche die Minensucharbeiten und natürlich auch jeden Transport verhinderten. Sie wurden jedoch auf die bei der rumänischen Regierung erhobenen Vorstellungen interniert. Die rechte Flügelbrigade der bulgarischen Ersten Armee hatte am 24. Negotin genommen und verfolgte den nach Südwesten ausweichenden Feind. Zajecar war noch nicht gefallen, die Achte Division nahm dagegen am 25. nach harten Kämpfen Knjazevac. Weiter südlich hatte sich der Feind vor der Neuten Division verstärkt, so daß es am 25. dort zu einem Rückschlag kam. Die Erste Division stand am 26. im Kampfe um die Drenova glava (920 Metrr) südlich von Pirot. Von der bulgarischen Zweiten Armee erreichte die Dritte Division Üsküb, Kavallerie eilte bereits nach Kacanik und Kalkandelen voraus. Eine Abteilung von neun Bataillonen und elf Batterien war außerdem von Vranje im Vormarsch auf Leskovac…“