In unserem Prinz Eugen fand unser Kaiser VI. einen großen Feldherrn, dem er unbedenklich seine Heere anvertrauen konnte. Viele Siege hat unser Prinz Eugen im kaiserlichen Dienst erfochten. Die Schlacht von Oudenaarde, deren Jahrestag wir heute feiern ist einer davon. Geschlagen wurde die Schlacht 1708 gegen die Gallier. Ein englisch-deutsches Heer von 70,000 Mann trat hier einem gallischen Heer von 80,000 Mann entgegen. Der englische Feldherr Marlborough führte den linken Flügel, während unser Prinz Eugen den rechten befehligte. Es verwundert daher nicht, daß die Gallier zuerst auf dem rechten Flügel geschlagen worden sind, während sich die Engländer ganz schön abstrampeln mußten. Der Verlust der Gallier betrug mindestens 10,000 Mann sowie 78 Feldzeichen und 25 Kanonen. In der Folge der Schlacht konnten die besetzten Städte Brügge und Gent befreit und die gallische Festung Lille zu Fall gebracht werden. Beim Ritter von Arneth ist die Schlacht von Oudenaarde schnell abgehandelt: https://archive.org/details/prinzeugenvonsa00arnegoog

Eugen und Marlborough zögerten nicht, von der Unentschlossenheit ihrer Gegner Vorteil zu ziehen. Immer neue und neue Regimenter führten sie über die Brücke und in die Ebene, wo sich das Treffen entsponnen hatte. Kaum stand ihnen eine nur einiger Maßen genügende Anzahl Fußvolk zur Verfügung, als sie mit demselben gegen die feindliche Stellung vordrangen. Obgleich durch Gebüsche und Gräben geschützt, vermochten die Franzosen dem energischen Anprall doch nicht zu widerstehen. Insbesondere war dies auf dem rechten Flügel der Fall, dessen unmittelbare Führung Eugen übernommen hatte, Wie selbst die englischen Schriftsteller einräumen, welche sonst immer das Hauptverdienst für Marlborough in Anspruch nehmen, so war Eugen der Erste, der die feindliche Linie durchbrach. Zahlreiche Einzelgefechte entspannen sich, in denen die Verbündeten überall im Vorteile blieben, durch die größere Selbstständigkeit, wie man glaubte, welche ihre Art der Kriegführung auch den Kommandanten zweiten und dritten Ranges gestatte. Inzwischen war auch Marlborough mit dem linken Flügel, obgleich ihm jede Handbreit Erde hartnäckig bestritten wurde, zwar langsam, doch gleichmäßig vorgedrungen. Als die Sonne sich zum Untergange neigte, waren die Franzosen auf allen Punkten zurückgeworfen und aus ihren Stellungen vertrieben. So furchtbar war das Feuer, welches die Verbündeten unterhielten, daß die französischen Soldaten, völlig mutlos geworden, längeren Widerstand verweigerten. Die einbrechende Nacht und ein heftiger Platzregen machten dem Kampfe ein Ende. Der Rückzug wurde in großer Unordnung angetreten und von den nachsetzenden Verbündeten so stark beunruhigt, daß die Herzöge von Bourgogne und Vendome selbst in die größte Gefahr gerieten.“

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